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Zentrum für HochschulBildung

Tag des Schulsports

Programm

Schwerpunkt: alle Schulstufen

Zeitblock: 10:30 – 12:00 Uhr

Ort: Seminarraum 0.103 & Gymnastikraum

Referent/in: Kevin Nolte

„Übung macht den Meister“ ist eine anerkannte Volksweisheit und wird auch gerne als Floskel verwendet, um das klassische Lernen durch Wiederholung zu motivieren. Für Schüler:innen kann diese Art zu lernen monoton und langweilig werden. Im Sportunterricht begegnet man diesem Problem, wenn es um die Aneignung neuer Fertigkeiten, wie z.B. dem Basketballwurf oder dem Aufschlag beim Volleyball geht. Ein probates Mittel ist es Übungen in kleine Spiele einzuflechten und eine Motivation über den Wettkampf zu schaffen.

Aber was wäre, wenn man noch mehr den Spaß an Bewegung an sich ausnutzen könnte? Beim Ansatz des differenziellen Lernens wird davon ausgegangen, dass der Fokus nicht auf dem Annähern an eine ideale Bewegungstechnik, sondern auf der Anpassung an das Neue liegt. Eine vermeintlich ideale Technik wird erzielt durch das adäquate Finden eines situativen individuellen Optimums. Dementsprechend sind Schwankungen in der Durchführung nicht destruktiv, sondern beschleunigen den Lernprozess (Schöllhorn, 2009). Dies eröffnet eine Vielzahl an Möglichkeiten für Übungsformen, selbst mit kompletten Anfängern spielerisch und abwechslungsreich zu lernen.

Im Arbeitskreis werden in einer kurzen theoretischen Einführung die grundlegenden Konzepte aus der Systemdynamik und zum Thema Individualität, die das differenzielle Lernen motivieren, vorgestellt sowie Erkenntnisse, die bereits in der Forschung gewonnen wurden, aufgezeigt. Danach sollen beispielhaft Übungsformen ausprobiert werden, die sich auf unterschiedliche Schulformen übertragen lassen.

Schwerpunkt: Primarstufe

Zeitblock: 10:30 – 12:00 Uhr

Ort: Halle 1

Referent/in: Dr. Meike Riedel

Als elementare motorische Fertigkeiten werden z.B. hüpfen, laufen, klettern, rollen, werfen, fangen oder balancieren bezeichnet (Winter & Hartmann, 2007, 261f). Diese sogenannten grundlegenden Bewegungsformen spielen vor allem im Verlauf der mo- torischen Entwicklung von Kindern eine wichtige Rolle. Sie stellen eine elementare Basis für das Erlernen und Bewältigen verschiedener sportartspezifischer Techniken dar und ermöglichen den Kindern eine erfolgreiche Teilhabe an der Bewegungs-, Spiel- und Sportkultur.

Damit sich die elementaren motorischen Fertigkeiten adäquat entwickeln und ausbilden können, sind regelmäßige, ausgiebige und vielfältige Bewegungsmöglichkeiten und -erfahrungen beginnend vom Kleinkindalter zwingend notwendig und unerlässlich. Viele Kinder erreichen jedoch heutzutage nicht mehr die empfohlene tägliche Bewegungszeit (Breuer, Joisten & Schmidt, 2020, 14). Die Bewegungsempfehlungen liegen laut den nationalen Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung für das Vorschulalter bei 180 min pro Tag und mehr, die aus angeleiteter und nicht angeleiteter Bewegung bestehen kann (Rütten & Pfeiffer, 2016, 25). Ein andauernder Bewegungsmangel wirkt sich negativ auf die motorische Leistungsfähigkeit (konditionelle und koordinative Fähigkeiten) und somit auch negativ auf die elementaren motorischen Fertigkeiten von Kindern aus. Diese sind in der heutigen Zeit deutlich geringer ausgeprägt als noch in früheren Generationen (Breuer, Joisten & Schmidt, 2020, 14).

In diesem Arbeitskreis wird ausgehend von der Geschichte „Ronja Räubertochter“ eine psychomotorisch orientierte „methodische Übungsreihe“ für die Basisfertigkeit „Rolle vorwärts“ vorgestellt.

In einem Wechsel zwischen Vorlesen, kleinen Spielen und Bewegungssequenzen wird den Teilnehmenden die Möglichkeit gegeben, selber als Ronja Räubertochter die psychomotorisch orientierte „methodische Übungsreihe“ zu erleben und auszuprobieren.

 

Schwerpunkt: alle Schulstufen

Zeitblock: 10:30 – 12:00 Uhr

Ort: Halle 3

Referent/in: Felix Burmeister

Erlebe den Winter in der Sporthalle! In diesem Workshop zeigen wir, wie Trockene Schneebälle durch eine Vielzahl von aufregenden Spielen und Aktivitäten den Sport- unterricht bereichern können.

Trockene Schneebälle sind vergleichbar mit Softbällen, aber noch viel robuster und griffiger. Auch für kleine Hände in der Grundschule sind sie sehr gut geeignet. Sie sind zudem ein Recyclingprodukt und werden nachhaltig hergestellt.

Von der einfachen Schneeballschlacht ohne Regeln über kleine Abwurfspiele bis hin zu regelgeleiteten Mannschaftsspielen mit hohem Aufforderungscharakter gibt es mit den Schneebällen viel Bewegung und Spaß. Als Zielspiel widmen wir uns der japani- schen Trendsportart „Yukigassen“ mit offiziellem Regelwerk und Weltmeisterschaften. Die Vorteile liegen auf der Hand: viel Bewegungszeit, einfache Regeln und wenig Material notwendig.

 

Schwerpunkt: Primarstufe / Sekundarstufe I

Zeitblock: 10:30 – 12:00 Uhr

Ort: Halle 4

Referent/in: Sonja Berkemann

In der inzwischen immer bunter werdenden Welt mit den unterschiedlichsten Nationalitäten, die uns auch in der Schule begegnen, werden wir in diesem Workshop unter anderem Tänze aus verschiedenen Ländern kennenlernen, das Miteinander im Tanzen erleben und Tänze umgestalten und verändern.

Eine Möglichkeit, Schülerinnen und Schülern andere Kulturen nahe zu bringen, ist es, sich mit ihnen auf eine Reise zu begeben, auf der sie Tänze aus verschiedenen Ländern kennen lernen. Die einzelnen Tänze können im Verlauf eines Schuljahres oder einer Projektwoche eingeführt und am Ende in eine Rahmenhandlung (zum Beispiel eine Weltreise, eine Seeräuberreise o. Ä.) gefasst werden.

In einfachen Mitmachtänzen, überlieferten Volkstänzen und Tänzen zu den Jahreszeiten steht der Spaß und die Gemeinschaft während des Tanzens im Vordergrund!

 

Schwerpunkt: alle Schulstufen, Sicherheit im großen Becken (≈ Seepferdchen)

Zeitblock: 10:00 – 12:00 Uhr *

Ort: Schwimmbad Eving (Württemberger Str. 2, 44339 Dortmund), Treffpunkt 9:30 Uhr

Referent/in: Anna Sendt

In Anlehnung an die Kultusministerkonferenz der Länder hat die Landesregierung Nordrhein- Westfalens das Ziel gesetzt, „dass jedes Kind am Ende der Grundschulzeit, [...] spätestens aber am Ende der 6. Klasse, sicher schwimmen kann“ (Ministerium für Schule und Bildung NRW, o.J.). Leider sind die Rahmenbedingungen in der Realität eher schlecht, sodass der Schwimmunterricht, wenn er denn überhaupt regulär stattfindet, oft aus dem klassischen „Bahnen ziehen“ besteht, um dieses Ziel auch nur annähernd zu erreichen. Während es im Lehrschwimmbecken noch einigermaßen gut möglich ist neue Bewegungserfahrungen zu sammeln und Fertigkeiten spielerisch zu erlernen, ist dafür beim Schwimmunterricht im großen Becken deutlich mehr Kreativität gefordert. Oft steht einer Gruppe nur eine oder maximal zwei Bahnen zur Verfügung. Aber auch mit diesem relativ begrenzten Platz ist es möglich, den Schwimmunterricht durch Spiele aufzulockern, ein breiteres Bewegungsangebot zu schaffen, vielfältige Bewegungserfahrungen zu sammeln und somit insgesamt die Wassersicherheit zu schulen. Dies ist besonders hervorzuheben, da die Wassersicherheit bekanntlich nicht mit dem Erlangen des Seepferdchens erreicht wird. Auch die weitere Förderung der sozialen, motorischen, emotionalen und kognitiven Entwicklung ist wichtig. Ein weiterer Vorteil von Spielen ist es, dass durch den Anwendungsbezug das Lernen fast nebenbei passiert. In den Spielen können also alle Aktionen im Wasser zielgerichtet angewendet werden.

Im AK werden gemeinsam Spiele erprobt und bezüglich ihrer Anwendbarkeit und Variabilität diskutiert. Es werden sowohl Aufwärmspiele als auch größere Spiele angeboten. Zur Verfügung stehen uns dazu zwei 25-Meter-Bahnen. Es wird darauf geachtet, dass möglichst alle Spiele mit wenig materiellem Zusatzaufwand oder teuren Anschaffungen durchgeführt werden können.

 

*Hinweis: Die Veranstaltung findet im Hallenbad Eving statt (Württemberger Str. 2, 44339 Dortmund). Treffpunkt ist um 09:30 Uhr an der Schwimmhalle. Die Anmeldung zum Tag des Schulsports wird hier von der Workshopleitung vorgenommen.

Schwerpunkt: alle Schulstufen

Zeitblock: 10:30 – 12:00 Uhr

Ort: Außenanlagen (Treffen im Foyer); bitte an Sonnenschutz denken; bei Gewitter oder Starkregen findet der Workshop in Halle 2 statt

Referent/in: Dr. Marcus Schmidt

Die Individualsportart Leichtathletik wird im Rahmen von Schulsport häufig einseitig inszeniert oder aufgrund der komplexen (scheinbar zu schwierigen) Bewegungstechniken eher vernachlässigt. Dabei wird im Rahmen des Bewegungs-felds/Sportbereichs 3 „Laufen, Springen, Werfen – Leichtathletik“, wie in kaum einem anderen, an die grundlegenden menschlichen Bewegungsformen angeknüpft. Die damit verbundene Möglichkeit die Sportart jedem Schüler und jeder Schülerin zugänglich zu machen wird jedoch zu selten ausgeschöpft.

Basierend auf diesen Überlegungen wird in diesem Beitrag ein variantenreicher Weg vorgestellt, der das Springen mit einem Stab thematisiert. Der Einstieg in diese Thematik ist für alle Schulstufen und –formen geeignet. Anschließend werden Übungen vorgestellt, die je nach Leistungsniveau der beteiligten Schülerinnen und Schüler zur individuellen Förderung und Differenzierung eingesetzt werden können. Bereits in der Aufwärm- und Vorbereitungsphase wird mit Springseilen auf ein Material zurückgegriffen, welches vielfältige Bewegungsmöglichkeiten mit Blick auf das Laufen und Springen mit Zusatzmaterial bereit hält. Anschließend wird im Rahmen der methodischen Erarbeitung vor allem ein Schwerpunkt auf den flexiblen und variationsreichen Einsatz von Material gelegt, sodass anschaulich und praktisch dargestellt werden kann, dass je nach Ausstattung mit Hilfe diverser Materialien die Disziplin Stabhochsprung sinnvoll und vielfältig eingeführt, aber auch vertieft werden kann.

 

Schwerpunkt: alle Schulstufen

Zeitblock: 13:00 – 14:30 Uhr

Ort: Seminarraum 0.103

Referent/in: Dr. Svenja Kamper

In der Veranstaltung geht es um die Frage, welchen Beitrag das Fach Sport leisten könnte und sollte, um das übergeordnete Ziel aller Schularten zu verfolgen, dass Schülerinnen und Schüler die eigene Medienanwendung kritisch reflektieren und Medien aller Art zielgerichtet, sozial verantwortlich und gewinnbringend nutzen zu können (vgl. KMK, 2017, S. 19). Hierfür werden zunächst an ausgewählten Beispielen Möglichkeiten vorgestellt und ausschnitthaft erprobt, wie digitale Medien in den Sportunterricht integriert werden können. Im Anschluss werden die Grenzen und Risiken beim Einsatz digitaler Medien diskutiert. Denn gerade für den Sportunterricht, in den die Schüler:innen sich selbst und ihre Körperlichkeit exponiert einbringen (vgl. Miethling & Krieger, 2004) und aufgrund der Gefahr der gleichzeitigen Einengung des Lernzielhorizontes infolge der Nutzung spezifischer Medien erscheint es besonders wichtig, die Grenzen und mit jedem Medium verknüpften Implikationen zu reflektieren. Am Beispiel der Walkthrough-Methode (vgl. Meister & Slunecko, 2021), einer Forschungsmethode zur Analyse von APPs, soll abschließend vorgestellt werden, wie bei Schülerinnen und Schülern die kritische Reflexion über Medien angestoßen werden könnte.

Schwerpunkt: alle Schulstufen

Zeitblock: 13:00 – 14:30 Uhr

Ort: Halle 1

Referent/in: Noah Pirk und Philipp Hendricks

Fußball trifft im Schulsport bei Schüler:innen und Lehrkräften auf eine sehr unterschiedliche Akzeptanz. Bei vielen Schüler:innen erfährt er eine große Beliebtheit. Gleichzeitig ruft die Vorstellung des Fußballspielens sowohl bei manchen Schüler:in- nen als auch zuweilen bei Lehrkräften ein großes Unbehagen hervor. Dies liegt u.a. an den großen Unterschieden in den spielpraktischen Vorerfahrungen der Schüler:innen. Für den überwiegend in der Sporthalle stattfindenden Sportunterricht folgen daraus große Herausforderungen, die sich teilweise nur schwer lösen lassen.

Als offizielle Hallenfußballvariante des Weltverbands FIFA bietet Futsal für den Schulsport eine gute Alternative zum klassischen Hallenfußball. Durch seine sprungreduzierten Eigenschaften eignet sich der Futsalball besonders gut für den Einsatz in leistungsheterogenen Gruppen. Der Umgang mit dem Ball gelingt unerfahrenen Schüler:innen sehr viel besser, wodurch sie schneller am Spielgeschehen teilhaben können. Für fußballerfahrene Schüler:innen stellen die futsalspezifischen Techniken (u.a. Spiel mit der Sohle) eine zusätzliche Herausforderung dar. Dies kann sich positiv auf das Leistungsgefälle in einer Klasse auswirken, da auch die stärkeren Schüler:innen motorisch gefordert werden. Gleichzeitig ist ein „Pöhlen“ mit dem Futsalball nicht so einfach möglich. Die Gefahr unkontrolliert umherfliegender Bälle sinkt dadurch deutlich, was sich positiv auf das Angstverhalten der Schüler:innen auswirkt (Heim et al., 2007).

In der ersten Hälfte dieses Workshops lernen die Teilnehmer*innen den Futsalball als Spielgerät kennen. Hierbei stehen die Unterschiede zum (Hallen-)Fußball im Vordergrund. Im zweiten Teil geht es um die Besonderheiten des Sportspiels Futsal. Dabei werden die Auswirkungen futsalspezifischer Regeln auf das Spielgeschehen behan- delt (u.a. Spiel ohne Bande, kein Rückpass zum Torhüter) und ein möglicher Mehrwert für den Sportunterricht herausgestellt. Unter dem Titel „Futsal – Fußball mit Klasse?!“ wird Futsal als Alternative zum Hallenfußball im Sportunterricht thematisiert und es werden praktische Umsetzungsmöglichkeiten dargestellt. Der Workshop richtet sich sowohl an fußballerfahrene als auch unerfahrene Teilnehmer*innen.

 

Schwerpunkt: Primarstufe

Zeitblock: 13:00 – 14:30 Uhr

Ort: Halle 3

Referent/in: Katja Niemann

Gummitwist ist ein altes Kinderspiel, bei dem es vor allen Dingen auf Geschicklichkeit, Rhythmus und auch Schnelligkeit ankommt. Das Gummiband als Sprung- und Hüpfmaterial ist zum einen für die Kinder sehr motivierend und bietet zudem - insbesondere aufgrund seines geringen zusätzlichen Materialaufwandes sowie geringer Kosten - vielfältige Einsatzmöglichkeiten im Unterricht der Primarstufe. Sowohl in der Schuleingangsphase, als auch in den dritten und vierten Schuljahren sind neben den Hüpf- und Sprungübungen auch zahlreiche andere Spiel- und Bewegungsideen möglich, die die Bewegungserfahrung, Koordination und Kondition der Schülerinnen und Schüler fördern.

Nach einer kurzen Einordnung des Themas in die Lehrpläne sowie einem Überblick über die Ausrüstung (Anschaffung und „Herstellung“ der Springgummis), werden in diesem Arbeitskreis zunächst unterschiedliche Grundsprünge und Hüpfformen vorgestellt, erprobt, geübt und variiert.

Im weiteren Verlauf werden verschiedene Übungen in Gruppenarbeit anhand unter- schiedlicher Stationen selbst ausprobiert und weiterentwickelt. Gleichzeitig werden Tipps und Informationen zur Differenzierung und Erweiterung gegeben.

 

Schwerpunkt: Sekundarstufe II

Zeitblock: 13:00 – 14:30 Uhr

Ort: Halle 4

Referent/in: Karolin Margarete Franken

Die medial präsente & vielfach polarisierende Sportart Olympisches Boxen gilt als nicht ver- einbar mit den Rahmenvorgaben für den Schulsport in Nordrhein-Westfalen (Landesstelle für den Schulsport NRW, 2020) & bleibt somit im sportunterrichtlichen Kontext verboten. Besonders die gesundheitlichen Gefährdungspotenziale infolge einer falschen Anwendung der möglicherweise aggressionsfördernden Boxtechniken werden im Zuge der Argumentation eben gegen die Implementierung der ursprünglichen Form des klassischen Boxens mit Vollkontakt in den Sportunterricht angeführt. Trotz der genannten Negativaspekte vereint der Boxsport Elemente aus den Bereichen der Koordination sowie Kondition, die bisweilen in der abgewan- delten Form des Fitnessboxens, zunehmend auch bekannt als Trendsportart in Fitnesscentern & Boxvereinen, den gesamten Bewegungsapparat beanspruchen (Käser, 2012). Die Förderung der eigenen Körperwahrnehmung durch die „erprobende Auseinandersetzung mit konditionellen Belastungen“ (Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-West- falen [MSW NRW], 2014, S.16) sowie die Auseinandersetzung mit den eigenen koordinativen Fähigkeiten im Rahmen des fitnessorientierten Boxens ist in dem Bewegungsfeld Den Körper wahrnehmen und Bewegungsfähigkeiten ausprägen (1) zu verorten & bietet eine erste Möglichkeit der Begründung zur Auswahl einzelner Inhalte aus dem Bereich des Fitnessboxens für den Schulsport. Daran anknüpfend erscheint die Verbindung von box- und tanzspezifischen Elementen besonders geeignet, um das pädagogische Potenzial des Boxsports zu unterstreichen & gleichwohl die Kreativität der Schüler:innen zu fördern (Gerlach & Gerlach, 2019). Das experimentelle Erleben des Zusammenwirkens von Rhythmus/Musik & boxerischen Bewe- gungshandlungen in Form einer Trainingschoreographie knüpft inhaltlich an das thematische Spektrum des Bewegungsfeldes Gestalten, Tanzen, Darstellen – Gymnastik/Tanz, Bewe- gungskünste (6) an und begünstigt durch die Initiierung kreativer Schaffensprozesse die Motivation der Schüler:innen.

Der Workshop soll im ersten Teil einen Einblick in die Theorie und Praxis des Fitnessboxens bieten. Im zweiten Teil verknüpfen die Teilnehmer*innen in kooperativer Zusammenarbeit die zuvor erworbenen boxerischen Elemente unter Berücksichtigung eines (gerne auch selbst ausgewählten) Musiktitels miteinander & entwickeln gemeinsam eine Trainingschoreographie.

 

Schwerpunkt: alle Schulformen

Zeitblock: 13:00 – 14:30 Uhr

Ort: Gymnastikraum

Referent/in: Helge Ebbinghaus

Dieser Inhaltsbereich des Schulsports umfasst Kampfspiele und Zweikampfsituationen ohne und vor allem mit direktem Körperkontakt, wobei das Miteinander im Vordergrund steht.

Ringen und Kämpfen in der Schule ist hier nicht als normierte Sportart, sondern allgemeiner als regelgeleitetes Miteinander-Kämpfen zu verstehen.

Die TN (Vorerfahrungen sind nicht erforderlich) sollen adressatengerecht eigene Er- fahrungen im schulischen Ringen und Kämpfen sammeln und diese reflektieren. Der Arbeitskreis ist als exemplarischer Durchlauf durch schulformübergreifende Unterrichtsvorhaben geplant und beachtet hierbei besonders die Einführung in die Zweikampfsportart Judo.

Angesichts der Kürze der Zeit werden folgende Unterrichtsschwerpunkte exemplarisch angesprochen:

  • Gegeneinander setzt miteinander voraus

  • Spielerische Kampfformen kennen lernen und erfahren

  • Kooperative Techniken aus körpernahen Zweikampfsportarten erlernen und erproben

  • Verantwortung, Achtsamkeit und Fürsorge im Umgang mit sich und anderen erfahren

  • Sicher fallen lernen und erfahren

  • Kräfte messen und kämpfen am Boden und im Stand

 

Hinweis:  Bitte älteres und langes Sportzeug, möglichst ohne Reißverschluss (z.B. alten Jogginganzug) anziehen.

Schwerpunkt: alle Jahrgangsstufen

Zeitblock: 13:00 – 14:30 Uhr

Ort:  Außenanlagen (Treffen im Foyer) bei Gewitter oder Starkregen findet der Workshop in Halle 2 statt

Referent/in: Sebastian Hauke

Flag Football ist eine Variante des American Football. Deswegen sind die Regeln nahezu gleich. Ein wichtiger Unterschied: Körperkontakt ist nicht erlaubt. Deswegen können Frauen und Männer zusammen ein Team stellen. Während des Spiels sind 5 Spie- ler:innen pro Mannschaft auf dem Feld. Wie im American Football muss der eiförmige Ball in die gegnerische Endzone getragen werden. Dazu nutzt man entweder Läufe oder Pässe. Eine Mannschaft hat immer Angriffsrecht, während die Andere verteidigt. Die angreifende Mannschaft (Offense) hat dabei eine gewisse Zahl an Versuchen, den Ball in die gegnerische Endzone zu tragen. Ist die Offense dabei erfolgreich, erzielt sie einen Touchdown und bekommt sechs Punkte gutgeschrieben. Nach einem Touch- down wechselt das Angriffsrecht. Vor einem Spielzug sagt der Quarterback der Mannschaft den nächsten Spielzug an.

In diesem Workshop werden wir uns mit den folgenden Inhalten näher beschäftigen:

  • Spielidee der Grenzballspiele

  • Regeln des Flag Footballs

  • Warum ist Flag Football für den Schulsport geeignet?

  • Praxisnahe Spielreihe mit Basisspielen respektive Kleinen Spielen, welche auf das Zielspiel Flag Football hinarbeitet

Schwerpunkt: Primarstufe, Sekundarstufe I

Zeitblock: 14:45 – 16:15 Uhr

Ort: Seminarraum 0.103

Referent/in: Dr. Veronique Wolter

Schwimmen zu lernen und zu können bedeutet, neben dem Aufbau einer Wassersicherheit, einen sehr besonderen Bewegungsraum zu betreten. Wenn wir uns im Was- ser aufhalten, können wir ganz neue Sinneserfahrungen machen – und das von jung bis alt. Durch die physikalischen Eigenschaften des Wassers, werden unter anderem das Schweben, Tauchen und Gleiten zum Erlebnis (Wolter, Sendt & Jaitner, 2022). Die Chancen, das große gesundheits- und entwicklungsfördernde Potenzial der Aktivitäten im Wasser zu nutzen, werden jedoch von vielen Faktoren beeinflusst. Ergänzend berichten öffentliche Medien in regelmäßigen Abständen über eine sinkende Anzahl von (sicheren) Schwimmer*innen in den Grundschulen und der Sekundarstufe I (Stemper & Kels, 2020). Doch ist das so? Und was sind eigentlich sichere Schwimmer*innen? Was können der schulische Schwimmunterricht & andere Strukturen beitragen? Staub, Nobis und Bieder (2017) schreiben dazu: „Würden die Inhalte der Richtlinien und des Lehrplans für den Schwimmunterricht an den Grundschulen umgesetzt [...], dürften nicht so viele Schüler die Grundschule ‚schwimmunfähig‘ verlassen“ (S. 55) & schätzen den Anteil von Schwimmanfänger*innen in Nordrhein-Westfalen auf 30 %. Eine bisher fehlende allgemein gültige Definition von Schwimmfähigkeit macht die Analyse und Bewertung eines Förderbedarfs dabei nicht einfacher (Kuntz et al., 2016).

Im Arbeitskreis wird eine Einführung in die aktuelle Studienlage zur Schwimmfähigkeit sowie zu den Einflussfaktoren des Schwimmen Lernens gegeben. Anschließend diskutieren die Teilnehmenden über Bedarfe und konkrete Lösungsstrategien zur langfristigen Gestaltung des schulischen Schwimmunterrichtes.

Zur Info: Eigene Literatur zum Schwimmen kann gern mitgebracht werden, um mit Kolleg*innen in den Austausch zu kommen.

Schwerpunkt: Sekundarstufe I & II

Zeitblock: 14:45 – 16:15 Uhr

Ort: Halle 1

Referent/in: Sina Hinternesch

Das Bewegungsfeld „Bewegen an Geräten – Turnen“ bietet sowohl im Bereich des normorientierten Turnens als auch in Formen des Miteinander Turnens vielfältige Lernanlässe für den Sportunterricht. Insbesondere in den interaktiven Prozessen des freien Miteinander Turnens können verschiedenste Kompetenzen der Schüler:innen gefördert werden. Klassische Turnelemente können dabei mit freien Bewegungsformen kombiniert werden, die von allen Schüler:innen bewältigt werden können. Das freie Miteinander Turnen kann somit gerade heterogenen Lerngruppen im Sportunterricht gerecht werden (vgl. z.B. Schmidt-Sinns, 2008).

In diesem Jahr dreht sich der Workshop insbesondere um das Gerät Reck – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes: Wie können sich Schüler:innen gemeinsam und kreativ um die Reckstange drehen, auf die Reckstange klettern, um die Reckstange herum turnen? An verschiedenen Aufbauten des Recks (z.B. Fensterreck) werden unterschiedliche Bewegungsformen und Elemente demonstriert, die alleine oder gemeinsam von Schüler:innen erprobt werden können. Hierbei soll exemplarisch gezeigt werden, wie sowohl die klassischen Elemente des normierten Turnens (z.B. Aufschwung, Umschwung, Unterschwung) am Reck miteinander geturnt, als auch um kreative und freie Bewegungsformen erweitert werden können. Zusätzlich werden wir das Reck in Kombination mit dem Bodenturnen einsetzen und es geht darum, kurze kreative Choreografien im Sinne einer Gerätekombination zu inszenieren, die das Miteinander Turnen in den Vordergrund stellen.

 

Schwerpunkt: Primarstufe (/Sekundarstufe I)

Zeitblock: 14:45 – 16:15 Uhr

Ort: Halle 2

Referent/in: Lara Stamm

Tennis im Sportunterricht zu thematisieren mag für viele Sportlehrkräfte in der Vorstellung spannend sein – häufig scheitert die praktische Umsetzung jedoch an organisatorischen Aspekten oder mangelnder Erfahrung in der Vermittlung des Rückschlagspiels. Genau hier setzt der Workshop an: Es wird aufgezeigt, dass die Sportart auch ohne einen Tennisplatz für den Schulsport attraktiv ist!

Konkret wird thematisiert, wie eine Sporthalle mit dem regulären Halleninventar problemlos in ein Tennisfeld verwandelt werden kann und wie die Einführung in das Tennisspiel schon ab der ersten Klasse spielend leicht gelingt. Dazu wird sich am tennisspezifischen Vermittlungskonzept „Play + Stay“ (ITF, 2022) orientiert, welches für Tenniseinsteiger*innen konzipiert wurde und gut auf den Sportunterricht (und in der Grundkonzeption gar auf weitere Rückschlagsportarten) übertragbar ist.

In dem Workshop werden die einzelnen Stufen und entsprechende Modifikationsmöglichkeiten des Konzepts (Stamm, 2021) theoretisch vorgestellt, praktisch erprobt, gemeinsam diskutiert und reflektiert. Nebenbei erfahren die Workshop-Teilnehmer*innen wichtige organisatorische und sicherheitsrelevante Hinweise in diesem Kontext und hilfreiche Tipps, um an Tennisequipment für die Schule zu kommen.

Der Workshop findet in der Sporthalle statt. Falls vorhanden, können gerne eigene Tennisschläger mitgebracht werden.

 

© Swoboda

Schwerpunkt: Sekundarstufe I & II

Zeitblock: 14:45 – 16:15 Uhr

Ort: Halle 3

Referent/in: Jürgen Swoboda

Das Modell „Seven steps in school – Handball spielend gemeinsam lernen“ stellt einen didaktisch-methodischen Ansatz zur Vermittlung des Handballspiels unter den Perspektiven „Das Leisten verstehen und einschätzen“ sowie „Kooperieren, wettkämpfen und sich verständigen“ dar. Bezogen auf das Handballspiel sollen gleichzeitig ausgewählte Techniken und Taktiken erfahren, verbessert und verstanden sowie gleichzeitig die soziale Handlungsfähigkeit der Schüler:innen gefördert werden.

Im Arbeitskreis wird das Modell (siehe links) für die Sekundarstufe I und II in zwei Varianten vorgestellt und exemplarisch erprobt bzw. theoretisch besprochen:

  1. Spielen lassen mit spielimmanenter Taktikschulung (vgl. Bausteine 1-3)

  2. Zusätzliches isoliertes Üben ausgewählter technischer oder taktischer Elemente (vgl.Bausteine 4+5)

Da in der Schulpraxis natürlich Mischformen möglich sind, schließen Reflexionen zur Evaluation und Modifikation des Vermittlungsmodells unter variierenden schulischen Rahmenbedingungen den Arbeitskreis ab.

Schwerpunkt: Sekundarstufe I & II

Zeitblock: 14:45 – 16:15 Uhr

Ort: Gymnastikraum

Referent/in: Sebastian Karpinski

Das Leistungsprinzip kann nicht nur als ein Grundstein unserer Gesellschaft angesehen werden, sondern bestimmt ebenfalls maßgeblich die schulische Laufbahn von Kindern und Jugendlichen. Auch im Sportunterricht sind Leistung und unterschiedlichste Arten von Leistungsfähigkeit (konditionell, koordinativ, kognitiv) zentrale Bestandteile, dies nicht nur für Schüler:innen, sondern auch für Lehrkräfte bspw. in der methodisch, didaktischen Konzeption von Sportunterricht angelehnt an die Rahmenvorgaben für den Schulsport und die Curricula des Landes NRW. Die Leistungsfähigkeit von Schüler:innen ist in Folge dessen sicherlich ein Parameter, der den Bildungserfolg entscheidend mitbeeinflusst.

Life Kinetik, dass vom Diplomsportlehrer Horst Lutz entwickelte Training, setzt dort an. Es zielt auf eine Steigerung der individuellen Leistungsfähigkeit anhand einer „bessere[n] Vernetzung und (...) Nutzung aller Areale des Gehirns“ (Lutz, 2017, S. 27) mithilfe verschiedener Übungen, die eine Kombination aus den Bereichen „Wahrnehmung + Gehirnjogging + Bewegung“ darstellen (ebd., S.27).

Der Workshop gibt einen Einblick in die Grundlagen von Life Kinetik und dessen Verortung/Anwendung im Kontext Schule anhand eines kurzen Impulsvortrages mit integrierten und anschließenden Übungen. Im Fokus stehen sowohl Anwendungsbeispiele im Klassenzimmer als auch Übungen für die Sporthalle. Damit sollen einerseits die unterschiedlichen Unterrichtssettings im Lern- und Lebensraum Schule und ande- rerseits die differenten Einsatzmöglichkeiten von Life Kinetik Berücksichtigung finden.

 

Schwerpunkt: Oberstufe

Zeitblock: 14:45 – 16:15 Uhr

Ort: Außenanlagen (Treffen im Foyer) bei Gewitter oder Starkregen findet der Workshop in Halle 4 statt

Referent/in: Benjamin Büscher

Die Trendsportart Calisthenics (CLS) stellt eine neue Fitness-Kultur im Bereich des Krafttrainings dar, bei dem selbstregulierte „Streetworkouts“ (Gustedt, 2020, S. 28) auf Trimm-dich-Pfaden, Spielplätzen oder den speziell für die Sportart eingerichteten Outdoor Fitnessparks durchgeführt werden. Letztere können durch ihre öffentliche Zugänglichkeit sowie die inhaltliche Gestaltungsoffenheit vermehrt auch im Rahmen des Sportunterrichts als außerschulische Lehr-Lern-Settings erschlossen werden. Die didaktisch-methodische Aufbereitung der authentischen Szeneräume erfordert jedoch besondere Maßnahmen der organisatorischen Vorstrukturierung und methodischen Inszenierung.

Im Praxis-Workshop wird ein Unterrichtsvorhaben (UV) vorgestellt, dessen Kompetenzschwerpunkt die Handlungsbefähigung für einen Outdoor Fitnesspark im Rahmen eines Street-Workouts darstellt (Büscher, 2021). Die spezifische Raumstruktur ermöglicht nämlich eine Vielzahl an sogenannten Bodyweight-Exercises (BWE), die für unterschiedliche Niveaustufen in ihrer Ausführung, Intensität und Wiederholungsrate (Repetitions) angepasst werden können. So reichen die Kraftübungen mit dem eigenen Körpergewicht von genormten Techniken, wie Muscle-Up, Handstand Push-Up oder der Human Flag, zu einer Vielzahl an offenen Bewegungen aus den Bereichen Gerätturnen, Le Parkour oder auch Breakdance (Kalym, 2015). Diese werden in einem individuellen Street-Workout sukzessive geplant, durchgeführt und dokumentiert, um als Lernprodukt die Grundlage der Leistungsüberprüfung darzustellen.

Das UV wurde mit dem Oberstufenkurs eines Gymnasiums im Rahmen des regulären Sportunterrichts durchgeführt, wobei es auch als Planungsgrundlage für entsprechende Schwerpunktsetzungen in anderen Alters- und Schulstufen genutzt werden kann.