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Zentrum für HochschulBildung

Tag des Schulsports

Programm

Sportunterricht ist eine komplexe Aufgabe – für Lehrer*innen wie auch für Schüler*innen. Letztere sind dabei bei Weitem nicht nur körperlich gefordert: Schüler*innen erweitern ständig ihre Kompetenzen, müssen ihre Aufmerksamkeit lenken, ihre Wahrnehmung schulen, sich anstrengen, sich überwinden und vieles mehr. Gleichzeitig spielen Faktoren wie Motivation oder Selbstregulation eine wichtige Rolle. Der Impulsvortrag hat das Ziel, diese verschiedenen Facetten der Kognition aus einer sport- und entwicklungspsychologischen Sicht zu beleuchten und dabei Hinweise für Planung und Durchführung abzuleiten.

Schwerpunkt: Sek I

& II; Berufskolleg

Zeitblock: 10:30 – 12:00 Uhr

Ort: Seminarraum 0.103

Referent*in: Prof. Dr. Elke Grimminger-Seidensticker

Social Media bzw. Soziale Medien haben in fast allen Lebensbereichen Einzug gehalten und sind fest in der Lebenswelt von Heranwachsenden verankert. Demnach ist es von Bedeutung, dass Kinder und Jugendliche in ihrem Umgang damit unterstützt werden. Dazu gehört beispielsweise die Förderung der Medienkompetenz von Schüler*innen im Sinne einer kritisch-reflexiven Nutzung sozialer Medieninhalte. Dabei können fitnessbezogene Inhalte auf verschiedenen Social Media Kanälen (z.B. Instagram, YouTube, TikTok) und die dort vermittelten Körperideale sowie Fitnessversprechungen als Ausgangspunkt für eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Thematik dienen.

Empirische Ergebnisse zeigen, dass das fitnessbezogene Social Media Handeln von Jugendlichen als ein insgesamt ambivalenter Kontext gilt. Einerseits kann der Konsum fitnessbasierter Social Media Inhalte Jugendliche motivieren, um das eigene Sport- und Bewegungsverhalten zu steigern (Easton et al., 2018). Andererseits kann die Beschäftigung mit Fitnessinhalten auf Social Media Plattformen auch mit einem geringeren Wohlbefinden, mit psychischen Problemen, Essstörungen und zwanghaftem Bewegungsverhalten bei Jugendlichen assoziiert werden (u.a. Raggatt al., 2018).

Im Rahmen des interaktiven Workshops sollen verschiedene (geschlechtsspezifische) in den sozialen Medien tradierte Körper- und Fitnessideale aus einer sportpädagogischen und -didaktischen Perspektive aufgezeigt, reflektiert und diskutiert werden. Zudem sollen Möglichkeiten dargelegt werden, wie körper- und fitnessbezogene soziale Medieninhalte (z.B. Fotos, Videos) in den Sportunterricht eingebunden werden können, um Schüler*innen für eine kritisch-reflexive Auseinandersetzung mit Social Media und deren verantwortungsbewussten Nutzung zu befähigen. Der Workshop bildet eine theoretische Grundlage für die praktische Erprobung eines Unterrichtsvorhabens in Teil 2.

 

Literaturverzeichnis

Easton, S., Morton, K., Tappy, Z. Francis, D. & Dennison, L. (2018). Young People's Experiences of Viewing the Fitspiration Social Media Trend: Qualitative Study. Journal of Medical Internet Research, 20 (6), 1-12. DOI: 10.2196/jmir.9156.

Raggatt, M. Wright, C. J. C., Carotte, E., Jenkinson, R., Mulgrew, K., Prichard, I. & Lim, M. S. C. (2018). “I aspire to look and feel healthy like the posts convey”: engagement with fitness inspiration on social media and perceptions of its influence on health and wellbeing. BMC Public Health, 18 (1), 1-11. DOI: https://doi.org/10.1186/s12889-018-5930-7.

Schwerpunkt: Primarstufe

Zeitblock: 10:30 – 12:00 Uhr

Ort: Halle 1

Referent*in: Dr. Meike Riedel

Als elementare motorische Fertigkeiten werden z.B. hüpfen, laufen, klettern, rollen, werfen, fangen oder balancieren bezeichnet (Winter & Hartmann, 2007, 261f).). Diese sogenannten grundlegenden Bewegungsformen spielen vor allem im Verlauf der motorischen Entwicklung von Kindern eine wichtige Rolle. Sie stellen eine elementare Basis für das Erlernen und Bewältigen verschiedener sportartspezifischer Techniken dar und ermöglichen den Kindern eine erfolgreiche Teilhabe an der Bewegungs-, Spiel- und Sportkultur.

Damit sich die elementaren motorischen Fertigkeiten adäquat entwickeln und ausbilden können, sind regelmäßige, ausgiebige und vielfältige Bewegungsmöglichkeiten und –erfahrungen beginnend vom Kleinkindalter zwingend notwendig und unerlässlich. Viele Kinder erreichen jedoch heutzutage nicht mehr die empfohlene tägliche Bewegungszeit (Breuer, Joisten & Schmidt, 2020, 14). Die Bewegungsempfehlungen liegen laut den nationalen Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung für das Vorschulalter bei 180 min pro Tag und mehr, die aus angeleiteter und nicht angeleiteter Bewegung bestehen kann (Rütten & Pfeiffer, 2016, 25). Ein andauernder Bewegungsmangel wirkt sich negativ auf die motorische Leistungsfähigkeit (konditionelle und koordinative Fähigkeiten) und somit auch negativ auf die elementaren motorischen Fertigkeiten von Kindern aus. Diese sind in der heutigen Zeit deutlich geringer ausgeprägt als noch in früheren Generationen (Breuer, Joisten & Schmidt, 2020, 14).

In diesem Arbeitskreis wird ausgehend von einer Geschichte vom „Kleinen Drachen Kokosnuss“ eine psychomotorisch orientierte Förderung der Basisfertigkeiten vorgestellt.

In einem Wechsel zwischen Vorlesen, kleinen Spielen und Bewegungssequenzen wird den Teilnehmenden die Möglichkeit gegeben, selber als kleiner Drache die psychomotorisch orientierte Förderung zu erleben und auszuprobieren.

 

Literaturverzeichnis

Breuer, C., Joisten, C & Schmidt, W. (2020). Vierte Deutscher Kinder- und Jugendsportbericht. Gesundheit, Leistung und Gesellschaft. Hofmann.

Rütten, A. & Pfeiffer, K. (2016): Nationale Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung. FAU.

Winter, R. & Hartmann, C. (2007): Die motorische Entwicklung des Menschen von Geburt bis ins hohe Alter. In K. Meinel & G. Schnabel, G. (Hrsg.), Bewegungslehre Sportmotorik. Abriss einer Theorie der Sportlichen Motorik unter pädagogischen Aspekt (S. 243-373). Meyer & Meyer.

Schwerpunkt: 5.-13. Klasse

Zeitblock: 10:30 – 12:00 Uhr

Ort: Halle 2

Referent*in: Noah Marcel Pirk

Aktuelle fachdidaktische Konzepte qualitätsvollen Sportunterrichts, wie das QUALLIS-Unterrichtsqualitätsmodell von Herrmann und Crapa (2024), stellen heraus, dass Schüler*innen im Sinne einer kompetenzorientierten Sportvermittlung sowohl kognitiv-motorisch als auch kognitiv-reflexiv zu aktivieren sind.

Ein fachdidaktisches Grundgerüst, um diesen Qualitätsvorstellungen im Rahmen der unterrichtspraktischen Gestaltung von Sportspielen gerecht zu werden, bietet das von Griffin und Butler (2005) (weiter)entwickelte Sportspielvermittlungskonzept Teaching Games for Understanding (TGfU). Auf dem Fundament eines sozial-konstruktivistischen Verständnisses von Lehren und Lernen besteht die Grundintention des TGfU-Konzepts darin, Schüler*innen durch die spielpraktische und reflexive Auseinandersetzung mit zielspielechten Problemsituationen zum kreativen, flexiblen und situationsadäquaten Handeln in Sportspielen zu befähigen (Greve et al., 2023). Dabei liegt das Novum des Modells im methodischen Weg vom „Was“ zum „Wie“. So sollen Schüler*innen gemäß eines dreischrittigen Spiralzyklus zunächst durch eine didaktisch-modifizierte Spielform, welche möglichst zielspielnah eine spielechte Problemsituation akzentuiert, kognitiv-motorisch aktiviert werden. Anschließend forciert die Lehrkraft durch geeignete Nachfragen eine kognitiv-reflexive Aktivierung ihrer Lernenden. Dabei steht in einem ersten Schritt die Identifikation des spieltaktischen Problems („Was“) und in einem zweiten Schritt die Entwicklung und das Erproben von Lösungsmöglichkeiten („Wie“) im Fokus. Abschließend sollen die Schüler*innen das Erlernte erneut in einer didaktisch-modifizierte Spielform anwenden (Griffin & Butler, 2005).

In einem Review konnten Morales-Belando et al. (2021) jüngst aufzeigen, dass durch einen am TGfU-Konzept ausgerichteten Sportunterricht mit Köpfchen, die Qualität des Sportunterrichts gesteigert werden kann. Überdies deuten Studienbefunde von Allgäuer et al. (2016) auf einen höheren Lernzuwachs bei Schüler*innen hin, wenn diese nach dem TGfU-Konzept unterrichtet wurden. Vor diesem Hintergrund wird mit diesem Workshop intendiert, den Teilnehmenden das TGfU-Konzept am Beispiel des Sportspiels Futsal näher zu bringen. 

Literaturverzeichnis

Allgäuer, D., Brielmayer, D., Lutz, M., & König, S. (2016). Spielvermittlung in der Sekundarstufe I – eine Frage der Methode? sportunterricht 65(10), 295–300.

Greve, S., König, S., & Diekhoff, H. (2023). Teaching Games for Understanding – Ein vernachlässigter Ansatz in der deutschsprachigen Sportpädagogik? Zeitschrift für sportpädagogische Forschung, 11(1), 79-99.

Griffin, L. L., & Butler J. I. (2005). Teaching Games for Understanding. Theory, Research and Practice. Champaign: Human Kinetics.

Herrmann, C., & Crapa, A. (2024). Qualität des Lehrens und Lernens im Sportunterricht. Das QUALLIS-Unterrichtsqualitätsmodell. sportunterricht, 73(11), 484-591.

Morales-Belando, M. T., Kirk, D., & Arias-Estero, J. L. (2021). A systematic review of Teaching Games for Understanding intervention studies from a practice-referenced perspective. Research Quarterly for Exercise and Sport, 93(2), 1-12.

Schwerpunkt: alle Klassenstufen

Zeitblock: 10:30 – 12:00 Uhr

Ort: Halle 3

Referent*in: Carina Thomas & Kevin Nolte

Der DBB stellt einen Leitfaden zum Minitraining öffentlich und kostenfrei zur Verfügung. Dieser ist als Anleitung für Trainer, Übungsleiter oder Eltern konzipiert und soll befähigen 6- bis 10-jährigen den Spaß am Basketball zu vermitteln und gleichzei-tig technische und taktische Fertigkeiten spielerisch zu vermitteln (Maaßmann & Mayer 2020). Die selbe Motivation und auch ähnliche Probleme, wie z.B. unterschiedlicher Leistungsstand, unterschiedliche körperliche Voraussetzungen, unterschiedliche Motivation etc. hat der Sportunterricht. Daher können Übungsformen und Trainingsplanung auf die Planung einer Unterrichtseinheit sowohl in der Grundschule als auch in der weiterführenden Schule übertragen werden, was in diesem Workshop beispielhaft geschehen soll.   

Literaturverzeichnis

Maaßmann, J. & Mayer, O. (2020). Leitfaden Minibasketball (3. Auflage)   

Schwerpunkt: Sek I & II

Zeitblock: 10:30 – 12:00 Uhr

Ort: Halle 4

Referent*in: Karolin Franken & Anna Sendt

Kollaboratives Lernen gilt als eine besonders effektive Lernform und digitale Medien können dabei eine vertiefte Zusammenarbeit der Lernenden fördern (Dyson & Casey, 2012; Sung et al., 2017). Im Tanzen hat sich gezeigt, dass eine videobasierte Lernumgebung beim Beschreiben und Evaluieren praktischer Erfahrungen unterstützen kann (Leijen et al., 2009). Die Perspektive „von außen“ durch Videos und der Austausch mit anderen Gruppen zu eigenen Bewegungsgestaltungen wird aus Sicht der Lernenden als besonders positiv erlebt (Schröder & Jaitner, 2022). Durch die Arbeit mit Videos entstehen kollaborative Reflexionen im Prozess der Bewegungsgestaltung. Für eine erfolgreiche Umsetzung sind vor allem die Methodik und bestimmte Rahmenbedingungen von Bedeutung (Sung et al., 2017). Wie der digital-kollaborative Lernansatz im Sportunterricht – speziell im Bewegungsfeld „Gestalten, Tanzen, Darstellen“ – sinnvoll eingesetzt werden kann, steht im Fokus dieses Workshops.

Im Arbeitskreis steht eine kurze theoretische Einführung in das Thema „Kollaboratives Lernen“ insbesondere im Zusammenhang mit digitalen Medien im Fokus. Chancen und Herausforderungen bei der Arbeit mit digitalen Medien in kollaborativen Lernsettings und daraus abgeleitete didaktisch-methodische Konsequenzen werden aufgezeigt. Danach werden Unterrichtsbeispiele zum Einsatz von Videos im Gestalten, Tanzen, Darstellen für die Sekundarstufe I und II vorgestellt, erprobt und im Anschluss weitere Umsetzungsmöglichkeiten diskutiert.

 

Literaturverzeichnis

Dyson, B., & Casey, A. (2012). Cooperative learning in physical education. Taylor & Francis New York, NY.

Leijen, Ä., Lam, I., Wildschut, L., Robert-Jan Simons, P., & Admiraal, W. (2009). Streaming video to enhance students’ reflection in dance education. Computers & Education, 52(1), 169-176. https://doi.org/https://doi.org/10.1016/j.compedu.2008.07.010

Schröder, B., & Jaitner, T. (2022). Kollaboratives Lernen mit digitalen Medien im Bewegungsgestaltungsprozess. In C. Steinberg, H. Miko, K. Siewert, & S. Howahl (Hrsg.), 6. Tanzpädagogischer Forschungstag – Abstractband (S. 5). Institut für Tanz und Bewegungskultur der Deutschen Sporthochschule Köln. https://doi.org/10.25847/itb.2022.01

Sung, Y.-T., Yang, J.-M., & Lee, H.-Y. (2017). The effects of mobile-computer-supported collaborative learning: Meta-analysis and critical synthesis. Review of educational research, 87(4), 768-805. https://doi.org/10.3102/0034654317704307

Schwerpunkt: Virtuelle Realitäten, Gestalten-Tanzen-Darstellen

Zeitblock: 10:30 – 12:00 Uhr

Ort: Halle 4

Referent*in: Rachel Wittschier & Ronja Frizen

Digitale Technologien geben über VR-Brillen Zugang zu virtuellen Realitäten. Softwareanwendungen wie das Zeichenprogramm Tilt Brush oder Open Brush bieten die Möglichkeit, räumliche Strukturen dreidimensional zu visualisieren, Visualisierungen zu begehen und den eigenen Körper in Bezug dazu zu erfahren (Howahl et al., 2023, Schäfer et al., 2023). Bewegungsmöglichkeiten im Raum zu explorieren und zu gestalten, ist auch Gegenstand des Bewegungsfeldes „Gestalten, Tanzen und Darstellen“ im schulischen Sportunterricht. Im Fortbildungs- und Unterrichtsvorhaben VR-MOVE werden Tools der räumlichen Gestaltung von Bewegung auf immersive Settings übertragen und entsprechend der dortigen Möglichkeiten erweitert. Im Sinne einer kritischen Medienbildung entdecken Teilnehmende analoge und virtuelle Räume und improvisieren mit Visualisierungen geometrische Strukturen und gehen leiblich in Bezug dazu.
Die vier Lerneinheiten des Vorhabens fokussieren unterschiedliche Schwerpunkte. Ziel ist es, dass die Schülerinnen und Schüler in der letzten Unterrichtsstunde eine eigenständig gestaltete Choreographie präsentieren.


1. Einheit: Einführung in VR und erste Raumerfahrungen und Raumzeichnungen in Tilt Brush
2. Einheit: Vertiefung der Möglichkeiten von VR bezüglich Raumgestaltung und
Erarbeitung gestalterischer Elemente zu den Themen Kontraste von Bewegungen
3. Einheit: Erlernen von Grundbewegungen und Umgestalten sowie Neugestalten einer
Gruppenchoreographie
4. Einheit: Verfeinern und Präsentieren der Gruppenchoreographien

In der Fortbildung konzentrieren wir uns auf die 1. und 2. Einheit und werden diese mit den Teilnehmenden und Meta Quest 3 Brillen durchführen.

 

Literaturverzeichnis

Howahl, S., Jung, S. Y. & Menestrey, D. (2023b). Paint your Dance 3D. Augmentierte Raumerfahrung in Bewegung und Tanz mit VR-Brillen und Google Open Brush. Sportunterricht, 72 (2).

Schäfer, C., Rohse, D., Gittinger, M. & Wiesche, D. (2023). Virtual Reality in der Schule. MedienPädagogik: Zeitschrift für Theorie und Praxis der Medienbildung, 51(AV/Part 2), 1–24.

 

 

Schwerpunkt: Grundschule

Zeitblock: 13:00 – 14:30 Uhr

Ort: Seminarraum 0.103

Referent*in: Céline Amdohr, Stephan Hütter & Dr. Philipp Hendricks

Exekutive Funktionen sind kognitive Kontrollprozesse, die unser Handeln immer dann steuern, wenn die gelernten Automatismen nicht mehr ausreichen oder nicht mehr passend sind. Sport und Bewegung stehen in einem engen Zusammenhang mit der Entwicklung dieser kognitiven Kontrollprozesse, womit dem Schulsport eine hohe Bedeutung bei der Förderung der exekutiven Funktionen zukommt. Dies belegt auch die Aufnahme in den aktuellen Lehrplan Grundschule.

Für eine nachhaltige Umsetzung sollten Schulen auf ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnittene Konzepte entwickeln und diese auch über den Sportunterricht hinaus im Schulalltag implementieren.

Hier setzt der Workshop an, indem er ein von der Winfried-Grundschule in Dortmund entwickeltes Bewegungskonzept vorstellt, das seit Beginn des Schuljahres 2024/2025 in allen Klassenstufen umgesetzt wird.

Mit dem Schwerpunkt auf einer möglichst einfachen und alltagstauglichen Umsetzung wurden Spiele ausgewählt, die in jedem Fach eingesetzt werden können. Das dazu passende zeitliche Konzept stellt sicher, dass die Förderung auch an stressigen Tagen einfach umgesetzt werden kann.

Die Umsetzung wird durch die TU Dortmund wissenschaftlich begleitet, um herauszufinden, inwiefern sich das Bewegungskonzept positiv auf die Entwicklung der Schüler*innen auswirkt. Zudem wird die Sichtweise der Lehrkräfte untersucht, um Gelingens- und Hinderungsbedingungen in der täglichen Umsetzung aufzuzeigen und so den Implementationsprozess zu unterstützen.

Nach der Vorstellung des Bewegungskonzepts und der Erörterung von Gelingens- und Hinderungsgründen, werden Umsetzungsmöglichkeiten diskutiert. Hierbei steht insbesondere der Dialog zwischen den Workshopteilnehmer*innen im Fokus. Das Ziel des Workshops ist es, konkrete Ideen zur Umsetzung zu gewinnen und die Möglichkeiten zur Vernetzung zwischen Schulen zu eröffnen.

 

Schwerpunkt: 5.-12. Klasse

Zeitblock: Sek I & II; Berufskolleg

Ort: Halle 1

Referent*in: Dr. Marion Golenia, Ulrike Franken

In den sozialen Medien gibt es eine Flut an Bildern, Videos, Reels etc., die den menschlichen Körper aus einer ganz bestimmten Perspektive teils retuschiert und manipuliert darstellen und so gezielt idealisierte Körperbilder übermitteln. Der soziale Druck, medial vermittelten Schönheitsidealen zu entsprechen ist groß und wird als entscheidender Einfluss bei der Entstehung von Körperbildstörungen gesehen (Baumgartner-Hirscher & Zumbach, 2019). In einer Zeit, in der Influencer:innen jedoch seitens der Schüler:innen mehr Beachtung und zum Teil auch mehr Expertise zugesprochen bekommen als die eigene Sportlehrkraft (Roth, 2020), ist es umso wichtiger als Lehrkraft aktuelle Trends (auch aus den sozialen Medien) aufzugreifen und die Lernenden zu einer kritischen Auseinandersetzung mit den digitalen Angeboten anzuregen. Der Sportunterricht mit seinem Fokus auf die Körperlichkeit bietet gute Ansatzpunkte, um diesen reflektierten Umgang praktisch anzugehen und Schüler:innen direkte, persönliche Erfahrungen machen zu lassen. Wie kann ich im Sportunterricht Darstellungen aus den sozialen Medien erfahrbar machen und meine Schüler:innen zu einem reflektierten Umgang mit oftmals eindimensional präsentierten Körperbildern befähigen? Das sind die zentralen Fragen, die in den Mittelpunkt gerückt werden.

In diesem Praxisworkshop wird daher die Darstellung von Körperbildern aus den sozialen Medien aufgegriffen und mit ihnen praktisch gearbeitet. Anhand des Abgleichs und der Kontrastierung ästhetischer/körperbezogener Wahrnehmungen im Rahmen von Übungen und Spielen, die den Fokus auf eigene Körpererfahrungen legen, werden Möglichkeiten zur unterrichtlichen Bearbeitung von medial vermittelten Körperbildern aufgezeigt und diskutiert.

 

Literaturverzeichnis

Baumgartner-Hirscher, N., & Zumbach, J. (2019). Die Auswirkungen medialer Angebote auf das Körperbild von Jugendlichen: Eine experimentelle Studie mit impliziten und expliziten Methoden. Medienpädagogik, 37-60. https://doi.org/10.21240/mpaed/00/2019.10.15.X.

Roth, M.E. (2020). „Ein Sixpack wär schöner“. Eine qualitative Analyse über die Erfahrungen jugendlicher SchülerInnen mit dem Konsumieren von Fitness-Inhalten in den Sozialen Medien. Diplomarbeit an der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck.

Schwerpunkt: Sekundarstufe I & II

Zeitblock: 13:00 – 14:30 Uhr

Ort: Halle 2

Referent*in: Sebastian Karpinski

Das Leistungsprinzip kann nicht nur als ein Grundstein unserer Gesellschaft angesehen werden, sondern bestimmt ebenfalls maßgeblich die schulische Laufbahn von Kindern und Jugendlichen. Auch im Sportunterricht sind Leistung und unterschiedlichste Arten von Leistungsfähigkeit (konditionell, koordinativ, kognitiv) zentrale Bestandteile, dies nicht nur für Schüler:innen, sondern auch für Lehrkräfte, bspw. in der methodisch, didaktischen Konzeption von Sportunterricht, angelehnt an die Rahmenvorgaben für den Schulsport und die Curricula des Landes NRW. Die Leistungsfähigkeit von Schüler:innen ist in Folge dessen sicherlich ein Parameter, der den Bildungserfolg entscheidend mitbeeinflusst.

Life Kinetik, dass vom Diplomsportlehrer Horst Lutz entwickelte Training, setzt dort an. Es zielt auf eine Steigerung der individuellen Leistungsfähigkeit anhand einer „bessere[n] Vernetzung und (…) Nutzung aller Areale des Gehirns“ (Lutz, 2017, S. 27) mithilfe verschiedener Übungen, die eine Kombination aus den Bereichen „Wahrnehmung + Gehirnjogging + Bewegung“ darstellen (ebd., S.27).

Der Workshop gibt einen Einblick in grundlegende Ideen im Sinne von Life Kinetik und deren Verortung/Anwendung im Kontext Schule anhand eines kurzen Impulsvortrages mit integrierten und anschließenden Übungen. Im Fokus stehen sowohl Anwendungsbeispiele im Klassenzimmer als auch Übungen für die Sporthalle. Damit sollen einerseits die unterschiedlichen Unterrichtssettings im Lern- und Lebensraum Schule und andererseits die differenten Einsatzmöglichkeiten von Übungen angelehnt an Life Kinetik Berücksichtigung finden.

Literaturverzeichnis

Lutz, H. (2017). Life Kinetik. Bewegung macht Hirn. Meyer & Meyer.

Schwerpunkt: alle Schulstufen, v.a. Grundschule und Sek. I)

Zeitblock: 13:00 – 14:30 Uhr

Ort: Halle 3

Referent*in: Jürgen Swoboda

Die Vielzahl der Sportspiele lassen sich aufgrund ihrer Spielideen in Gruppen zusammenfassen, bspw. in die „Rückschlag-“ oder „Zielschussspiele“. In diesem Arbeitskreis sollen aus der zweiten Gruppe die sog. Wurfspiele im Vordergrund stehen, zu denen bspw. Basket-, Hand-, Korf- oder Wasserball gehören.

Aufgrund der gemeinsamen Spielidee lassen sich mehrere Kompetenzen ableiten, die die beteiligten Spieler:innen besitzen sollten, um die gemeinsame Spielidee der Wurfspiele umsetzen zu können:

  • Elementare Bewegungsfertigkeiten / Techniken (bspw. Prellen, Passen und Fangen),
  • koordinative Fähigkeiten (bspw. Orientierung-, Differenzierungs-,  Umstellungsfähigkeit),
  • individualtaktische Handlungsfähigkeiten (bspw. Wahrnehmungs-, Antizipations- u. Entscheidungsfähigkeit),
  • einfache gruppentaktische (bspw. Freilaufen, Doppelpass) sowie
  • soziale Handlungsfähigkeiten (bspw. Empathie, Identitätsdarstellung) im Umgang mit Hand und Ball

Diese Kompetenzen werden mit den Begriffen „elementare“ oder „Basisspielfähigkeit“ überschrieben und sind v. a. dafür verantwortlich, dass die beteiligten Akteure aktiv und mit Freude an diesen Spielen teilnehmen und Spielen positiv erfahren können. Da die Fähigkeiten dabei dominieren, sollte die Vermittlung der elementaren Spielfähigkeit zur Vorbereitung der o. g. großen Sportspiele vorrangig spielerisch, d.h. spielimmanent erfolgen. Hierzu bieten sich zunächst „Spiele mit Ball“ / Koordinationsaufgaben und „Kleine Spiele“ sowie später „Basisspiele“ oder „Kleine Sportspiele“ in Gruppen an, wodurch eine methodische Steigerung der Anforderungen an die Beteiligten gewährleistet ist (siehe „Spielreihe“).

In diesem Arbeitskreis dominieren die beiden ersten vorbereitenden Spielgruppen: „Spiele mit Ball“ beinhalten wie die „Kleinen Spiele“ offene Aufgabenstellungen / „Spielideen“, die unterschiedlich gelöst und damit spannende (Spiel-)Situationen hervorrufen und zu aktivem Mitspielen und damit spielimmanenten Lernen führen können. Die „Spiele mit Ball“ / Koordinationsaufgaben werden bewusst einzeln, zu zweit und in Kleingruppen durchgeführt, um neben den Fertigkeiten und koordinativen Fähigkeiten auch frühzeitig die sozialen Handlungsfähigkeiten unter vereinfachten Bedingungen zu schulen. Diese werden auch durch die folgenden „Kleinen Spielen“ angesprochen, wobei durch wettkampforientierte Spielformen auch einfache (individual- und gruppen-)taktische Fähigkeiten gefordert und gefördert werden. Damit wird durchgängig auch die pädagogische Perspektive „Kooperieren, wettkämpfen und sich verständigen“ spielnah umgesetzt.  Darüber hinaus beinhalten die angesprochenen Kompetenzen kognitive Elemente, die für das motorische und soziale Handeln gekannt und verstanden werden müssen. Daher werden unter Berücksichtigung der pädagogischen Perspektive „Das Leisten erfahren, verstehen und einschätzen“ bewusst weitere methodische Maßnahmen eingesetzt, um gleichzeitig auch die kognitiven Elemente der elementaren Spielfähigkeit sowie sozialen Handlungsfähigkeit zu schulen (bspw. L-S-G, induktive LV, Spieler:innen-Beobachtungen, Teambesprechungen).

Reflexionen zur Evaluation und Modifikation des vorgestellten didaktischen Modells zum Thema „Elementare Spielfähigkeit am Beispiel der Wurfspiele gemeinsam weiterentwickeln und verstehen“ unter variierenden schulischen Bedingungen schließen den Arbeitskreis ab.

 

Literaturverzeichnis

Afflerbach, H. et al. (2004): Ballorientierte Koordination. Stuttgart: Kohlhammer.

Groth, K. & Kuhlmann, D. (1989). Integrative Sportspielvermittlung in Theorie und Praxis. Sportunterricht, 38 (10), 386-393.

Hönl, M., Adolph, H., Böttcher, G. & Pollmann, E. (1992). Integrative Sportspielvermittlung am Beispiel der Zielschußspiele. Sportunterricht, 41 (9), 361-371.

Ministerium für Schule und Weiterbildung des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.) (2014). Rahmenvorgaben für den Schulsport in Nordrhein-Westfalen. Frechen: Ritterbach Verlag.

Ungerer-Rörich, U. (1994). Soziales Lernen und Sozialerziehung im Sportunterricht - ein Startpunkt, um „Bewegung“ in die Schule zu bringen? In U. Pühse (Hrsg.), Soziales Handeln im Sport und Sportunterricht, S. 146-157. Schorndorf: Hofmann.

Zeitblock: 13:00 – 14:30 Uhr

Ort: Halle 4

Referent*in: Felix Burmeister

In dem Workshop stellen wir kleine Spiele mit vielen (Schnee-)Bällen vor. Was zunächst nach Durcheinander klingt, bringt vor allem Spaß und Bewegung in die Sporthalle.

Ziel des Workshops ist es, neuen Input mitzugeben, der direkt für deinen Sportunterricht oder Vereinssport oder genutzt werden kann. Dabei geben wir praxisnahe Tipps für Spiele mit hoher Bewegungszeit und wenigen Regeln (z.B. Triumph oder Reifenzug). Neben dem fachlichen Input bietet unsere Fortbildung Raum für Fragen und gemeinsamen Austausch.

Schwerpunkte des Workshops:

  • Kennenlernen des innovativen Materials Trockene Schneebälle
  • Vorstellung einer exemplarischen Unterrichtsreihe
  • Ausprobieren von Bewegungs-, Spiel- & Sportideen

Ergänzende Informationen zu den Trockenen Schneebällen: Trockene Schneebälle sind vielseitige, weiche Softbälle aus recyceltem Material, die sich ideal für den Schul- und Vereinssport eignen. Durch ihre besondere Textur sind sie besonders griffig und für kleine und große Hände sehr gut zu halten und zu werfen. Die fehlende „Skin“ macht sie zudem deutlich langlebiger und robuster als herkömmliche Softbälle.

Sie bieten sichere Spielmöglichkeiten und fördern Motorik, Geschicklichkeit und Teamarbeit. Durch ihre nachhaltige Herstellung in Werkstätten für Menschen mit Behinderung tragen sie zur Umweltfreundlichkeit und sozialer Verantwortung bei. Alles Made in Germany.

Literatur:

Burmeister, F., & Burmeister, L. (2024). Kleine Ballspiele für die Turnhalle. Wimasu. Eingeschränkter Zugriff am 09.02.25 unter https://wimasu.de/shop/kreative-ballspiele-fuer-den-sportunterricht-mit-vielen-baellen

Hoch5. (n.d.). Los jetzt, wirf doch! Abgerufen am 09.02.25 von https://hoch5.com/blog/view/los-jetzt-wirf-doch

Wickemeyer, N. (2023). Spielideen mit vielen Bällen. Handballtraining Junior, 6, Philippika Verlag.

Schwerpunkt: 3. – 6. Klasse

Zeitblock: 13:00 – 14:30 Uhr

Ort:  Gymnastikraum

Referent*in: Dr. Veronique Wolter

Abwechslung, Erleben und Erkunden prägen die Bewegungswelt von Kindern und Jugendlichen. Der schulische Sportunterricht kann die Dimensionen der Vielfältigkeit und Neuartigkeit durch alters- und zielgruppengerechte Sinnesreize unterstützen und somit zu einer ganzheitlichen Entwicklungsförderung beitragen. Alltagsmaterialien bieten durch ihren auf den ersten Blick ‚nicht-sportlichen‘ Bezug beste Gelegenheiten, neue Spiel- und Bewegungsformen zu erleben oder bekannten Aktionen eine neue Variation zu geben. Luftballons fliegen langsamer, aber auch weniger präzise, Bananenkartons verzeihen Absprungfehler und Teppichfliesen begrenzen plötzlich meinen Bewegungsraum (Scherer & Roth, 2008). „Aus methodischer Sicht eröffnen Alltagsmaterialien also zahlreiche Perspektiven für die entscheidende Variation […] der Fertigkeits- und Fähigkeitsanforderungen“ (ebd., S. 26). Schlussendlich ist die Alltagsproblematik der Verfügbarkeit von ausreichenden traditionellen Sportgeräten beziehungsweise dessen Lagerung nach erfolgter Anschaffung ein weiteres Argument für alternative Materialien im Sportunterricht. Kleine Spiele mit Alltagsmaterialien sind in vielen Fällen ortsunabhängig und können ebenfalls auf dem Schulhof, im Foyer oder sogar in der Freizeit nachgespielt werden (Frank & Eckers, 2011).

Im geplanten Arbeitskreis steht zunächst eine kurze theoretische Einführung zur Bedeutung und zum praktischen Einsatz von Alltagsmaterialien im Sportunterricht im Vordergrund. Danach soll eine beispielhafte Umsetzung sowohl im Rahmen von kleineren Stationen als auch von raumgreifenden Spielformen selbst erlebt werden, um sich zum Abschluss Gedanken zur Beschaffenheit von Steinen und dem Zusammenhang zur Aufmerksamkeit im Alltag zu machen.

 

Literaturverzeichnis

Frank, G. & Eckers, B. (2011). Erfolgreiche Bewegungsförderung für Kinder. Eine Übungssammlung mit Alltagsmaterialien und Kleingeräten. Limpert Verlag.

Scherer, H. & Roth, K. (2008). Übungen und Wettkämpfe mit Alltagsmaterialien. Hofmann Verlag.

Schwerpunkt: Sek I

Zeitblock: 14:45 – 16:15 Uhr

Ort: Seminarraum 0.103

Referent*in: Benjamin Büscher

Aus den gesamtgesellschaftlichen Entwicklungen der Globalisierung und Internationalisierung, aber auch Flucht und Migration, resultiert eine zentrale Forderung der „Sprachförderung“ (Krüger, 2019, S. 10) an deutschen Schulen. Auch wenn sich der bildungspolitische Auftrag an alle Schulformen und Fächer richtet, wird er in den handlungsorientierten Fächern, Musik, Kunst und Sport, vergleichsweise wenig berücksichtigt. Vorläufige Begründungen liegen mit vermeintlich reduzierten Sprachanteilen, spezifischen Raum- und Materialanforderungen, sowie daraus resultierenden Sicherheitsbedenken vor (Rottmann, 2006). Dabei bieten gerade die ganzheitlich-körperlichen Lernprozesse des Sports besondere Potentiale, um sich über Gestiken, Mimiken und großmotorische Handlungen über verschiedene Kanäle und Medien zu kommunizieren, insbesondere bei Schüler:innen mit verringerter Artikulationsfähigkeit bzw. -bereitschaft. Verbalisierte Sprachanlässe reichen im Sportunterricht von Bewegungsbeschreibungen und -bewertungen, über die Verhandlung von Spiel- und Verhaltensregeln bis hin zu Szene-Slang-Begriffen aus Trendsport-Kulturen. Zimmer (2008) betont, dass sich die Zusammenführung von Sprache und Bewegung in der expressiven und instrumentellen Funktion, förderlich auf die Konzentration, Erinnerungsleistung, sowie Lese- und Hörverstehen auswirken und sich auch außerhalb des (Regel-)Sportunterrichts bemerkbar machen. Zu den Anwendungsfeldern im Rahmen des Schulsports gehören Willkommens- bzw. Vorbereitungsklassen, mit Deutsch als Zweitsprache, sprachheilpädagogische Ansätze, nicht nur an Förderschulen, sowie der bilinguale Sachfachunterricht (Bergermann, 2004). Anhand von Letzterem kann aufgezeigt werden, wie beide Kompetenzbereiche, Fachinhalte und Zweitsprachenerwerb, in einem sprachsensiblen Sportunterricht gefördert werden können (Asher, 1969). Neben curricularen Vorgaben, fachspezifischen Zielen und unterschiedlichen Organisationsformen werden Praxisbeispiele für authentische Sprachanlässe im Schulsport aufgezeigt und hinsichtlich ihrer Übertragbarkeit auf verschiedene Schulformen und Altersstufen diskutiert.

Literaturverzeichnis

Asher, J. J. (1969). The Total Physical Response Approach to Second Language Learning. The Modern Language Journal, 53 (1). 3-17.

Bergermann, S. (2004). Perspektiven bilingualen Sportunterrichts. In E. Beckers & T. Schmidt- Millard (Hrsg.), Sportpädagogische Aufgaben in außerschulischen Feldern (S. 114-128). Afra-Verlag.

Krüger, M. et al. (2019). Sprachbildung im Sportunterricht: Begriffe, Grundlagen und Perspektiven. Zeitschrift fü sportpädagogische Forschung, 7 (1), 84-105.

Rottmann, B. (2006). Sport auf Englisch. Lerngelegeheiten im bilingualen Sportunterricht. Springer VS.

Zimmer, R. (2008). Sprache und Bewegung. In W. Schmidt, R. Zimmer, K. Völker (Hrsg.), Zweiter Kinder- und Jugendsportbericht (S. 255-276). Hofmann.

Schwerpunkt: Lehrkräfte der Primarstufe und Sekundarstufe I

Zeitblock: 14:45 – 16:15 Uhr

Ort: Halle 1

Referent*in: Sina Hinternesch (Konzept: Dr. Jonas Rohleder & Lars Fischer (DSHS Köln))

Das Drehen und Rollen zählt zu den Bewegungsgrundformen und stellt eine Voraussetzung für den Erwerb weiterer Fertigkeiten im Kontext des Bewegungsfeldes Bewegen an Geräten – Turnen dar. Vor diesem Hintergrund adressiert dieser Workshop unterschiedliche Formen des motorischen Lernens (implizit und explizit) und zeigt auf, wie sich das Drehen und Rollen ganz unterschiedlich inszenieren lässt (normgebunden und normungebunden).

Im Rahmen des Workshops werden einleitend Anregungen für die thematische Anbahnung (z.B. mittels Bewegungsgeschichte oder Bild-/Geräuschrätsel) vermittelt, um Handlungsoptionen für das impulsgemäße Bewegen von Schüler*innen aufzuzeigen.

Der Hauptteil des Workshops ist durch die reflektierte Eigenrealisation von Bewegungsaufgaben und -erfahrungen charakterisiert. Den Teilnehmer*innen werden Bewegungsangebote unterbreitet, die ihnen die Erkundung und Variation von Rollbewegungen ermöglichen. So adressiert der Hauptteil konkret die Aktivierung unterschiedlicher Sinneswahrnehmungen und Lernkanäle unter Berücksichtigung verschiedener Impulse. Wie kann ein visueller Impuls mittels Videoanimation erfolgen, die eine Form des Drehens und Rollens auf metaphorischer Ebene darstellt und zur Imitation bzw. Umsetzung anregt? Wie wirken sich variationsreiche auditive Impulse (z.B. gleichmäßige vs. stockende Geräusche) auf die Umsetzung von Dreh- und Rollbewegungen aus? Und wie kann das Werkzeug des taktilen Impulses, in Kombination mit der Aufgabenstellung „Bringt euch ins Rollen!“, innerhalb von Partner*innenarbeit zu unterschiedlichen Dreh- und Rollbewegungsformen antreiben? Umgesetzt werden diese Inhalte in Form eines problemorientierten Lernsettings, in dem den Lehrkräften im ersten Schritt vermittelt werden soll, wie dies in Form von Kleingruppen umsetzbar ist. Dabei besteht die Option, durch Anregung zur Verwendung konkreter Materialien die Kreativität des Entwicklungsprozesses zu fördern. Der zweite Schritt steht im Zeichen der kleingruppenübergreifenden Erprobung der entwickelten Stationen.

Die reflexive Ebene des Workshops ist in dieser Phase ausdrücklich nicht vor dem Hintergrund der Zielstellung einer zu verbessernden turnerischen Demonstrationsfähigkeit, sondern eines Hineinversetzens in lernende Schüler*innen zu betrachten. Auf diese Weise sollen die Lehrkräfte weitere Handlungsmöglichkeiten für die Gestaltung kreativer Bewegungsaufgaben im Bereich der Dreh- und Rollbewegungen erwerben. In einem abschließenden Ausblick wird über die vorgestellten Inhalte zu impliziten Lernanlässen hinaus Anknüpfungspunkte in explizite Vermittlungsansätze aufgezeigt. Die Ausgangslage dafür kennzeichnen die implizit geschaffenen konditionellen, koordinativen und psychischen Lernvoraussetzungen, deren Diagnostik die Auswahl einer gezielten, bestmöglich zu individualisierenden Vielfalt methodischer Übungsformen für heterogene Lerngruppen ermöglicht.

Schwerpunkt: Grundschule

Zeitblock: 14:45 – 16:15 Uhr

Ort: Halle 2

Referent*in: Katja Niemann & Gaby Schachtschneider

Das von einem kanadischen Sportlehrer erfundene Spiel KIN-Ball ist hier bei uns noch relativ unbekannt, erobert aber inzwischen nach und nach die Turnhallen. Das Spiel wird mit drei Mannschaften auf dem Spielfeld gespielt. Dabei muss eine der gegnerischen Mannschaften dafür sorgen, dass der geschlagene Ball nicht den Boden berührt und ohne vorherigen Bodenkontakt in einer „Ruheposition“ gehalten wird. Potenziale für den schulischen Einsatz gibt es mehrere: So ist der hohe Aufforderungscharakter des übergroßen Balles gerade für Grundschulkinder enorm. Gleichzeitig kommt es aufgrund von ähnlichen Vorerfahrungen der Schülerinnen und Schüler mit diesem Spielgerät zu weniger Leistungsunterschieden. Entwicklung eigener Spielideen und auch die Unbekanntheit des Spiels machen den Unterricht für die Kinder enorm spannend. Neben den konditionellen und motorischen Fähigkeiten fördert das Spiel vor allem Kooperation, Kommunikation, Teamgeist und soziale Kompetenzen sowie den Fair-Play Gedanken und erweitert zudem die Bewegungserfahrungen.

Dieser Workshop zum Thema KIN-Ball im Sportunterricht der Grundschule bietet Lehrkräften die Möglichkeit, diesen innovativen und inklusiven Sport näher kennenzulernen. Der Workshop konzentriert sich auf die Einsatzmöglichkeiten (spielerische und kindgerechte Spiel- und Übungsformen) des KIN-Balls in der Schuleingangsphase im Hinblick auf die Sammlung von Material- und Bewegungserfahrungen sowie in den Klassen drei und vier in Richtung Zielspiel KIN-Ball.

Die Teilnehmenden erfahren, wie KIN-Ball spielerisch in den Unterricht integriert werden kann, um die Bewegungsfreude zu steigern und ein positives Klassenklima zu fördern. Durch praktische Übungen und didaktische Anregungen werden die Lehrkräfte befähigt, KIN-Ball als vielseitiges und motivierendes Element in ihrem Sportunterricht zu implementieren.

Neben Materialkunde und Informationen zum praktischen Umgang als Lehrkraft mit dem KIN-Ball, erhalten die Teilnehmenden zudem Informationsmaterial vom deutschen KIN-Ball-Verband.

Schwerpunkt: Klassenstufen 5 bis 13

Zeitblock: 14:45 – 16:15 Uhr

Ort: Halle 3

Referent*in: Dr. Marcus Schmidt

Betrachtet man die Einsatzmöglichkeiten digitaler Medien im Sportunterricht, zeigt sich ein zunehmendes Potenzial, das Bewegungslernen mithilfe von Videoanalysen oder -feedback gezielt zu unterstützen. Digitale Werkzeuge und Apps mit Slow-Motion, Video-Overlay oder Side-by-Side-Vergleichen bieten nicht nur innovative Ansätze zur Bewegungsanalyse, sondern fördern auch die individuelle Reflexion und das selbstgesteuerte Lernen sowie die digitalen Kompetenzen der Schüler*innen (Jastrow et al., 2022). Dabei steht der didaktische Mehrwert dieser Methoden im Vordergrund: sie sollen nicht nur als Ersatz herkömmlicher Ansätze dienen, sondern neue Möglichkeiten zur individuellen Förderung schaffen (Greve et al., 2020).

In diesem Arbeitskreis werden basierend auf sportwissenschaftlichen Grundlagen die vielfältigen Möglichkeiten der Videoanalyse und des Videofeedbacks praxisnah vermittelt. Nach einer kurzen Einführung in relevante theoretische Aspekte werden verschiedene Analysetools vorgestellt. Die Teilnehmenden erproben exemplarisch die Anwendung dieser und reflektieren die sinnvolle Einbindung digitaler Medien in bestehende Unterrichtskonzepte. Zudem werden unterschiedliche digitale Ausstattungssituationen simuliert, sodass die Umsetzungsmöglichkeiten an die eigene Schulausstattung angepasst werden können.

Ziel ist es, den sicheren Umgang mit digitalen Geräten zu schulen und den Mehrwert für den Sportunterricht hervorzuheben. Praktische Tipps zur Umsetzung, Datenschutzrichtlinien und eine Checkliste zur strukturierten Einbindung von Videoanalysen und Videofeedback in den Unterricht runden den Workshop ab. Die Teilnehmenden nehmen neben theoretischem Wissen auch praxisorientierte Werkzeuge mit, die direkt im eigenen Unterricht eingesetzt werden können.

Literaturverzeichnis

Greve, S., Thumel, M., Jastrow, F., & Schwedler, A. (2020). Digitale Medien im Sportunterricht Mehrwerte und Herausforderungen - interdisziplinärer Verzahnung. Sportunterricht. doi.org/10.30426/SU-2020-11-3

Jastrow, F., Greve, S., Thumel, M., Diekhoff, H., & Süßenbach, J. (2022). Digital technology in physical education: a systematic review of research from 2009 to 2020. German Journal of Exercise and Sport Research, 52(4), 504–528. doi.org/10.1007/s12662-022-00848-5

Zeitblock: 14:45 – 16:15 Uhr

Ort: Halle 4

Referent*in: Felix Burmeister

In dem Workshop stellen wir kleine Spiele mit vielen (Schnee-)Bällen vor. Was zunächst nach Durcheinander klingt, bringt vor allem Spaß und Bewegung in die Sporthalle.

Ziel des Workshops ist es, neuen Input mitzugeben, der direkt für deinen Sportunterricht oder Vereinssport oder genutzt werden kann. Dabei geben wir praxisnahe Tipps für Spiele mit hoher Bewegungszeit und wenigen Regeln (z.B. Triumph oder Reifenzug). Neben dem fachlichen Input bietet unsere Fortbildung Raum für Fragen und gemeinsamen Austausch.

Schwerpunkte des Workshops:

  • Kennenlernen des innovativen Materials Trockene Schneebälle
  • Vorstellung einer exemplarischen Unterrichtsreihe
  • Ausprobieren von Bewegungs-, Spiel- & Sportideen

Ergänzende Informationen zu den Trockenen Schneebällen: Trockene Schneebälle sind vielseitige, weiche Softbälle aus recyceltem Material, die sich ideal für den Schul- und Vereinssport eignen. Durch ihre besondere Textur sind sie besonders griffig und für kleine und große Hände sehr gut zu halten und zu werfen. Die fehlende „Skin“ macht sie zudem deutlich langlebiger und robuster als herkömmliche Softbälle.

Sie bieten sichere Spielmöglichkeiten und fördern Motorik, Geschicklichkeit und Teamarbeit. Durch ihre nachhaltige Herstellung in Werkstätten für Menschen mit Behinderung tragen sie zur Umweltfreundlichkeit und sozialer Verantwortung bei. Alles Made in Germany.

Literatur:

Burmeister, F., & Burmeister, L. (2024). Kleine Ballspiele für die Turnhalle. Wimasu. Eingeschränkter Zugriff am 09.02.25 unter https://wimasu.de/shop/kreative-ballspiele-fuer-den-sportunterricht-mit-vielen-baellen

Hoch5. (n.d.). Los jetzt, wirf doch! Abgerufen am 09.02.25 von https://hoch5.com/blog/view/los-jetzt-wirf-doch

Wickemeyer, N. (2023). Spielideen mit vielen Bällen. Handballtraining Junior, 6, Philippika Verlag.

Schwerpunkt: 5.-13. Klasse

Zeitblock: 14:45 – 16:15 Uhr

Ort: Gymnastikraum

Referent*in: Julia Dreilich & Dr. Sina Trebing

In den Lehrplänen hat das Thema Fitness einen hohen Stellenwert und in den sozialen Netzwerken prasseln auf Kinder und Jugendliche stetig neue Fitnesstrends und Workouts mit den „altbekannten“ Kleingeräten ein.2

Um SchülerInnen Anreize für das eigenes Workout und einen vielfältigen Erfahrungsschatz zu ermöglichen, können in Schulen vorhandene Fitnesskleingeräte eingesetzt und neuartige Fitnesstrends (World Jumping® Trampoline) präsentiert werden.

Positive Effekte sind neben der Verbesserung der konditionellen Fähigkeiten besonders im Training koordinativer und kognitiver Fähigkeiten zu sehen. Studien mit 9-10 jährigen Kindern zeigen zum Beispiel, dass Seilspringen das Arbeitsgedächtnis und die Bewegungskontrolle verbessert.1

In dem Workshop werden Bewegungen mit den vier verschiedenen Fitnessgeräten Step, Kurzhanteln, Minitrampolin und Springseil durchgeführt.

Der Fokus liegt – ganz dem Thema des Tag des Schulsports entsprechend – auf der Förderung kognitiver Prozesse mit a) Transfer von Fitnessübungen, wie Sprüngen, von einem Gerät auf das nächste sowie b) spielerischem Wechsel zwischen verschiedenen Übungen unter Berücksichtigung verschiedener musikalischer Rhythmen.

Somit ergibt sich eine kurzweilige Kombination aus zentralnervösen Lernprozessen und Kraftausdauertraining.

 

Literaturverzeichnis

1 Liu Y, Dong X, He Q, Jia Y. Effects of acute rope skipping exercises of different exercise modes on cognitive function in 9-10-year-old children. Sci Rep. 2024 Nov 25;14(1):29172. doi: 10.1038/s41598-024-80987-x. PMID: 39587327; PMCID: PMC11589861.

2 Štajer V, Milovanović IM, Todorović N, Ranisavljev M, Pišot S, Drid P. Let's (Tik) Talk About Fitness Trends. Front Public Health. 2022 Jul 11;10:899949. doi: 10.3389/fpubh.2022.899949. PMID: 35899151; PMCID: PMC9310012.